Wir haben 10 Jahre Erasmus Plus an der Goetheschule mit einer Themenwoche unter dem Motto Europe Unites. Extremism Divides für die Jgst. 8 – 12 gefeiert. Am Freitag, dem 31.10.25, gab es Vorträge für vier Jahrgangsstufen in der Aula und ein eigens für den Anlass geschriebenes Geburtstagslied als Rückblick auf die Erasmusprojekte von 2015 bis 2025.

Zu Beginn der Jubiläumsfeier präsentierte der Musikkurs der Q1 von Dr. Marcus Schönwitz einen Überblick darüber, wie Extremisten versuchen, Musik zu vereinnahmen.

Oberbürgermeister Thomas Kufen unterstrich in seinem anschließenden Grußwort, dass er sehr gern zur Feier gekommen sei, da ihm bewusst sei: ‘Erasmus geht on top’. Umso schöner sei es, wenn Schülerinnen und Schülern ermöglicht werde, mit EU-Fördermitteln über Grenzen hinweg zu lernen.
Auch hätten die Schülerinnen und Schüler anlässlich des Erasmus-Jubiläum ein wichtiges Thema in den Mittelpunkt gerückt: “Extremismus – egal welcher Richtung – ist ein Feind von Freiheit, Toleranz und Vielfalt. Er hat in unserer Stadt keinen Platz. Ich bin beeindruckt, mit wie viel Neugier und Ernsthaftigkeit die Schülerinnen und Schüler an die Themen herangegangen sind. Es macht Mut zu sehen, dass sie Verantwortung übernehmen und unsere Demokratie stärken wollen.”
Schulleiterin Dr. Nicola Haas freute sich auch darüber, am Jubiläumstag Benjamin Möbus von der Universität Vechta begrüßen zu können. Er sprach mit Schülerinnen und Schülern der 9. und 10. Klassen über ‚Spielspaß und Hetze – Wie Rechtsextreme Videospiele für ihre Zwecke nutzen und was wir dagegen tun können‘. Herr Möbus unterstrich, dass gerade Jugendliche aktuell von Extremisten als Zielgruppe in den Blick genommen werden, um anti-demokratische Ideen unter dem Deckmantel vermeintlich harmloser Gaming-Angebote zu verbreiten.
Axel Müller, Mitglied im Speakers-Pool Team EUROPE DIRECT der Europäischen Kommission, zeigte in seinem Vortrag für die Klassen 11 und 12, dass es auch auf politischer Ebene extremistische Bestrebungen gibt. Nicht alle Vertreter, die heute einen Sitz im EU-Parlament haben, seien daran interessiert, die EU als demokratischen Zusammenschluss von 27 Staaten zu erhalten und zu stärken.

Von links: Axel Müller aus dem Speakers-Pool der Europäischen Kommission, das Team des Essener Europa-Büros EuropeDirect, das die Erasmus-Aktivitäten der Schule unterstützt, Amtsgerichtsdirektor a. D. Mathias Kirsten, der die Schülerinnen und Schüler bei der Vorbereitung als juristischer Experte beriet, Oberbürgermeister Thomas Kufen, Dr. Claudia Kauertz, Leiterin des Essener Stadtarchivs, Dr. Kuhfittig-Kulle, Pflegschaftsvorsitzende, und Merlin Goriß, Leiter der Historischen Bildungsarbeit im Stadtarchiv.

Zum Abschluss unterzeichneten Schulleiterin Dr. Nicola Haas und Dr. Claudia Kauertz, Leiterin des Hauses der Essener Geschichte/Stadtarchiv, einen Schulpartnerschaftsvertrag. „Wir freuen uns über diese Partnerschaft sehr”, erklärte Schulleiterin Dr. Nicola Haas. „denn auf diese Weise haben unsere Schülerinnen und Schüler Zugang zu Quellen aus erster Hand und können aus der Geschichte der eigenen Stadt lernen”.

Schülerinnen und Schüler aus Klasse 8 bis 12 führten nach der Veranstaltung durch eine Ausstellung über Essener Väter und Mütter des Grundgesetzes, die vom Haus der Essener Geschichte erarbeitet und von den Schülerinnen und Schülern digital ergänzt worden war. Im März 2026 werden die Schülerinnen und Schüler ihre Arbeit in Brüssel fortsetzen, wo sie sich mit europäischen Partnerschülern und Jens Geier, Mitglied im EU-Parlament, über Demokratie in Europa austauschen werden.

Am Montag, 3. November, gab es schließlich noch einen Fortbildungstag für Lehrerinnen und Lehrer mit Claudio Guerra vom Verfassungsschutz NRW. Politiklehrerin Britta Gahmann hob an diesem Tag in ihrer Rückschau die Bedeutung des Erasmus-Programms für die Schule hervor:
“Im Jahresrückblick 2024 schreiben unsere Erasmus-Koordinatorinnen: „Um hoffnungsvoll in die Zukunft zu schauen, müssen wir erfahren, dass wir gemeinsam etwas bewirken können, dass Wandel auch Chancen eröffnet.” Wir haben nicht nur im vergangenen Jahr, sondern in den vergangenen 10 Jahren versucht, solche Zeichen der Zuversicht zu setzen. Ein herzliches Dankeschön für zehn Jahre unermüdliches Engagement im Rahmen von Erasmus Plus und für eine inspirierende Woche zu einem unglaublich aktuellen und wichtigen Thema für unsere Schülerinnen und Schüler und auch für uns. Schön vor allem, dass in dieser Woche auch so viele Schülerinnen und Schüler mit einbezogen werden konnten, die in der Regel sonst nicht an Erasmus oder anderen Projekten ähnlicher Art teilnehmen.
Natürlich leben die Projekte vor allem vom Engagement und der Kreativität der Schülerinnen und Schüler sowie von Kolleginnen und Kollegen, die die erste zündende Idee haben, den Anstoß, die Motivation und ein wenig Anleitung geben, sie weiter auszuarbeiten und mit Leben zu füllen. Mittlerweile pflegen wir Kontakte zu Partnerschulen in 10 europäischen Ländern, zu Organisationen und Institutionen. Die Ergebnisse der entstandenen Projekte sind ein eindrucksvolles Zeichen dafür, wie wichtig handlungsorientiertes Lernen ist. Sich so tief in ein Thema hineinzudenken und sich damit auseinanderzusetzen, mit Zeitzeugen zu sprechen und Geschichte lebendig zu erleben, die Folgen des Klima- oder auch Strukturwandels zu untersuchen, zu spüren, was Solidarität, das Einstehen für ein soziales Miteinander und Demokratiebildung bedeuten, sich aktiv auszutauschen, zu debattieren und zusammenzuarbeiten mit Schülerinnen und Schülern im europäischen Ausland – all diese Erfahrungen sind von unschätzbarem Wert.
Es ist ein gutes Signal wenn junge Menschen bereit sind, über den eigenen Horizont hinauszublicken, Verantwortung zu übernehmen und aktiv an der Gestaltung unserer, ihrer Zukunft mitzuwirken. Gerade in Zeiten, die so geprägt sind von globalen und geopolitischen Veränderungen, von gesellschaftlichen Herausforderungen und Unsicherheiten, wie wir sie momentan erleben, ist es unerlässlich, dass wir unsere Demokratie aktiv schützen und bewahren. Es ist eine Verantwortung, die wir alle tragen, ein lebendiger Prozess, der Engagement und Teilhabe erfordert, um unsere demokratischen Werte zu leben und zu fördern.
Das Video zu 10 Jahren Erasmus+ zeigt, wie vielfältig vergangene Erasmus-Projekte gewesen sind und dass es möglich, sinnvoll und wichtig ist, dass Gesellschafts- und Naturwissenschaften, Kunst, Musik, Religion, Sprachen und Sport sinnvoll zusammenarbeiten.
Herzlichen Dank an alle, die sich in den letzten 10 Jahren eingesetzt haben!”
Britta Gahmann

