Spiegel-Redakteur im Gespräch

Wir bedanken uns herzlich bei Spiegel-Redakteur Florian Gontek, der online mit einigen Schülerinnen und Schülern der Jgst. 10 über seriösen Journalismus, soziale Medien und Fake News gesprochen hat. Das Thema ist auch Schwerpunkt der Arbeit unseres internationalen Nachhaltigkeitsclub United Change.

Herr Gontek gab den Schülerinnen und Schülern einen Blick hinter die Kulissen seiner Redaktion. So erfuhren sie zum Beispiel, dass er jede Behauptung in seinen Artikeln durch Fußnoten belegen muss – auch wenn diese im ‚Spiegel‘ später nicht abgedruckt werden. Rund 60 Fact-Checker prüfen die Arbeit der Journalisten, beispielsweise Namens­schreib­weisen, geo­grafische Angaben, Zahlen, Tier- und Pflanzen­namen. Sogar der Sonnenstand an einem bestimmten Tag in den 70er Jahren wurde überprüft, als Herr Gontek diesen in einem Bericht erwähnte.

Florian Gontek interessierte sich außerdem für das Feedback der Schülerinnen und Schüler zu den Angeboten des ‚Spiegel‘. Sind die Artikel verständlich? Ist die Online-Plattform übersichtlich? Welche Themen und Inhalte vermissen die Schülerinnen und Schüler? Was sollte ergänzt werden, z. B. ein digitales Glossar? Die Schülerinnen und Schüler kamen daraufhin auf die Idee, als Medientester oder Medienkritiker aktiv zu werden. Im Rahmen der Unterrichtseinheit „Medienethik“ im Philosophiekurs von Frau Heup werden sie ein paar Wochen ‚Spiegel‘ lesen, ihre Erfahrungen mit dem Nachrichtenmagazin kritisch auswerten und mit dem Redakteur besprechen.

Lowenstein Award 2024

Am letzten Tag der Sommerferien, am Dienstag, dem 20.8.24, begrüßte Dr. Diana Matut, die Leiterin der Alten Synagoge in Essen, die Gäste zur Verleihung des Lowenstein Familiy Award. Essener Schülerinnen und Schüler waren aufgerufen gewesen, sich mit dem Schicksal jüdischer Familien während der NS-Zeit auseinanderzusetzen. Unter dem Motto „Wenn Heimat zur Fremde wird… Das Schicksal jüdischer Familien aus Essen“ sollten die Jugendlichen eine künstlerische Arbeit erstellen, die auf Originalquellen beruht, aber durch Kreativität zum Nachdenken anregt. Keine leichte Aufgabe.

Jeff Lowenstein war eigens mit seiner Frau Dunreith zur Preisverleihung aus den USA angereist und unterstrich die Bedeutung des Wettbewerbs. “Wir sind die Hüter der Geschichte und der Erinnerung”, sagte er, an das Publikum gewandt. Dort saßen auch Johann und Helena, die mit ihrer Gruppe im bilingualen Differenzierungskurs der Klasse 10 von Frau Heup eine englische Graphic Novel über die Familie Winter erstellt hatten. Jede Seite war einem Familienmitglied oder einem besonderen Ereignis aus der NS-Zeit gewidmet.

Oberbürgermeister Thomas Kufen hörte interessiert zu, als die beiden Schüler von der Verhaftung von Hans Winter, einem ehemaligen Goetheschüler, berichteten, und davon, wie eine kleine Fliege in seiner Gefängniszelle ihm durch eine Zeit voll Angst und Einsamkeit half. Da für Hans Winter an der Goetheschule im Sommer 2024 ein Stolperstein verlegt worden war, wussten die Schüler über sein Leben besonders gut Bescheid. Mit interaktiven Elementen, wie Klappen, Briefen und QR-Codes, hinter denen sich Audio-Dateien mit eigenen Reflexionen der Schüler verbergen, sollte die Graphic Novel zum Weiterlesen animieren und helfen, sich in die Familie hineinzuversetzen.

Und dann ging alles ganz schnell. Der Essener Oberbürgermeister gab bekannt, dass die Jury sich für drei Hauptpreisträger entschieden hatte, deren Werke einen Platz in der Dauerausstellung der Alten Synagoge bekommen sollen. Goetheschule? So ganz konnten es Helena und Johann nicht fassen. Erster Preis!

“Wisst Ihr schon, was Ihr mit dem Preisgeld machen werdet?”, fragte Herr Kufen. In dem Moment sind beide Schüler sprachlos. Die Krupp-Stiftung erkennt die vielen Stunden Arbeit, die in das Projekt geflossen sind, mit 2.200 Euro an. “So viel Geld! Damit hatten wir nie gerechnet,” sagt Helena nach dem ersten Schreck. “Die Schüler hatten überlegt, ob es im Fall eines Gewinns wohl für Eis für alle in der Gruppe reichen würde,” meint Frau Heup augenzwinkernd. “Na,” lachen Frau Dr. Matut und Frau Strehlen von der Alten Synagoge, “das wird aber viel Eiscreme…”

Internationale Geschichts-AG 2024/25

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Unsere internationale Geschichts-AG, Europe Remembers, stellt im Video zwei Projekte vor, mit denen wir ins Schuljahr 2024/2 starten. Wir folgen den Spuren eines jungen britischen Offiziers im Ersten Weltkrieg mit Hilfe seines persönlichen Nachlasses, den die Familie Lunn uns leihweise zur Verfügung stellt. Mit unserer Partnerschule in Iwuy, Nordfrankreich, machen wir uns dann auf zu den  Originalschauplätzen der Krieges.

Das zweite Projekt führt uns 100 Jahre zurück in der Zeit. 1925 endete die Besatzung des Ruhrgebiets durch französische Truppen. Wie sah es damals an unserer Schule aus? Und wie in unserer Stadt? Mit Historikerinnen und Historikern des Hauses der Essener Geschichte/Stadtarchiv entwickeln wir eine App, die einen historischen Stadtrundgang durch Essen vor einem Jahrhundert ermöglicht.

Wer mitmachen möchte, kann sich am Montag, 26. August 2024, in den großen Pausen im Foyer anmelden.

Thailand-Austausch 2024

Our Exchange with Thailand

Our Thailand project was a wonderful experience and a chance to learn about the differences between our cultures and traditions. It started with a visit from Suraporn Suriyamonton, an inspiring person, who brought her culture and traditions into our classroom. She showed us a calendar of the traditions the Karen, her community, celebrate around the year. Additionally, she made us aware of the political problems they have in Thailand. We loved talking to her and questioning her about her community and the similarities and differences we noticed.

After this, we started to read a graphic novel titled “Let’s Go Back Home”, which had been sent to us by the Karen. In this graphic novel we learned about a young man who went to a big city to pursue his dream of studying and then came back to his community to relearn his people’s traditions. The comic also introduced us to traditional rotational farming that the Karen use to sustain themselves. Even though many Western people think that the Karen harm the rainforest when they use fire clearing, this actually improves the health of the forest when letting it regenerate for 7-12 years.

We also watched a documentary by Dr Prasert Trakansuphakon to further our knowledge about the Karen way of living. This helped us to interview the scientist and his son, who experienced a similar life as the main character in the graphic novel “Let’s Go Back Home”. In the videoconferences with them, we learned about their goal to save their traditions and culture despite the government accusing the Karen of destroying the forest and making laws to forbid them to cultivate land in the forest.

With all this information we talked to the students of the Khunmaeyod School. In this videoconference we learned about the daily lives of teenagers in indigenous communities. The students were really energetic, lively and great to talk to. This made the experience even better. We loved to learn about their interest in social media, because this is a similarity that we share.

Our last conference was with the musician Chi Suwichan, who talked about his experience when leaving his community to pursue his career. In this interview we learned that his main goal is to share the knowledge indigenous people have and that he wants to be their messenger. He is a very sweet person and talked about his adventures and how he balanced city life and his life in his indigenous community.

This was the end of our adventure of learning about the Karen and the different aspects of their daily life, culture and traditions. Our favourite moment was the videoconference with the musician Chi Suwichan, because he not only shared his journey of becoming a musician with us but also his childhood memories.

Ella & Zarah, Year 9

Wanna know what else we think about the exchange?

“When we were first introduced to the idea of an exchange with students in Thailand, we were rather surprised as this didn’t cover the normal topics that we had worked on in the past.”

Lea, Year 9

 

“We noticed that even though we had thought of ourselves as unbiased, there were many things that we didn’t know or understand about the Karen.”

Pia, Year 9

 

“We got more and more excited about finally getting to meet different and impressive people, such as students from the Mae Yod School, Dr Prasert Trakansuphakon or a popular musician called Dr Chi Suwichan. Asking them questions in the video conferences resulted in some misunderstandings, for example due to different definitions of “pets”: Dr Trakansuphakon, for example, proudly told us about their elephants.”

Carlotta, Year 9

Und jetzt auf DEUTSCH:

In den letzten Wochen durften wir im Bilingual-Unterricht die Kultur, Werte und Traditionen der „Karen Community“ kennenlernen und haben uns mit einer thailändischen Schule ausgetauscht. Die Karen sind ein indigenes Volk und leben im Norden von Thailand. Zuerst lernten wir ein Mitglied der Karen kennen, Suraporn Suriyamonton. Durch sie bekamen wir erste Eindrücke ihrer Kultur.

Außerdem hatten wir eine sehr lebendige und offene Videokonferenz mit den Schülern der Khunmaeyod School. Nach einer kurzen Kennlernphase, in der wir alle noch etwas schüchtern waren, ergab sich eine lockere und fröhliche Stimmung. Wir unterhielten uns über sehr einfache Themen, wie Freizeitaktivitäten, Lieblingsessen oder Musik, die wir gerne hören.

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Am besten hat uns jedoch die Videokonferenz mit dem Musiker Chi Suwichan gefallen. Chi ist ein Musiker aus Thailand. Er wuchs im indigenen Volk der Karen auf und ging, um zu studieren, in die Stadt. Heute macht er traditionelle Musik und lebt von dem Geld, welches er durch seine Musik und seine Arbeit an der Universität verdient. Besonders dankbar sind wir für seine Ehrlichkeit und Offenheit. Chi hat uns tiefe Einblicke in sein privates Leben gegeben. Zum Beispiel hat er uns erzählt, dass er mit der Musik angefangen hat, um den Leuten seine Kultur nahzubringen. Zudem haben wir erfahren, auf welche Probleme Chi traf, als er zum Studieren in die Stadt zog und wie schwierig es war, sich an all die großen Veränderungen zu gewöhnen. Zusammenfassend war es ein sehr spanendes Projekt mit einzigartigen Möglichkeiten, die Karen kennenzulernen.

Jonna & Luise, Klasse 9

Das denken wir über den Online-Austausch:

“Obwohl wir nicht nach Thailand geflogen sind, haben wir viel über Kultur, Werte, Gewohnheiten und Religion gelernt. Die Pagenyaw (Karen) sehen sich als Teil der Natur, was sich auch in ihrem Glauben widerspiegelt. Unter den Indigenen findet man Christen, Buddhisten und Animisten. Animisten glauben an die Geister der Vorfahren und die des Landes sowie an Wassergötter.”

Kimiya, Klasse 9

 

“Unser Austausch mit den thailändischen Schülern war eine bereichernde Erfahrung. Trotz der räumlichen Distanz haben wir einen tiefen Einblick in die Kultur und das Leben der Pagenyaw (Karen) erhalten. Besonders beeindruckt hat uns ihr respektvoller Umgang mit der Natur und ihr reiches Wissen über traditionelle Lebensweisen. Diese Erfahrungen haben unser Verständnis für kulturelle Vielfalt erweitert und uns gezeigt, wie wertvoll und einzigartig jede Kultur ist.”

Lena, Klasse 9

Wir bedanken uns sehr herzlich beim Institut für Ökologie und Aktions-Ethnologie (INFOE), das diesen Austausch ermöglicht hat.

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Fotos:

K. Heup, Karen-Projekt © 2024

Foto von Z auf Unsplash. Lizensiert zur freien Verwendung. 

WDR über Karl Hirschland

Am Mittwoch, dem 19. Juni 2024, berichtet der WDR in der Lokalzeit Ruhr (19.30 bis 20.00 Uhr) über Karl Hirschland, für den am 14. Juni ein Stolperstein an der Goetheschule  verlegt wurde. Karl Hirschland wurde aufgrund seiner jüdischen Herkunft während der NS-Zeit verfolgt und konnte mit einem Kindertransport nach Großbritannien gerettet werden. Später nahm er den Namen Charles Hannam an.

Die Familie Hannam, darunter Sohn Simon, Schwiegertochter Sophy, Ehefrau Sue und die Enkelkinder Ben und Alice, waren vor der Verlegung mit Schülerinnen und Schülern und einem Kamera-Team des WDR in der Goetheschule unterwegs, wo der Beitrag entstand.

Mehr auch unter Stolpersteine: Essener Schüler treffen Nachfahren jüdischer Bankiers-Familie.

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Karmen Heup