Die Sonne lachte und sorgte für T-Shirt-Wetter. Deshalb wurden die Erasmus-Teilnahmezertifikate für Inas, Maike, Florian, Jonah, Ilka, Anna und Leonard in der letzten Woche im Garten der Goetheschule überreicht. Aus diesem Anlass hier ein kleiner Rückblick auf unsere Projektwoche in Litauen:
Von Montag, dem 30.5.22, bis Donnerstag, dem 2.6.22., waren unsere Erasmus-Schülerinnen und -Schüler der Jgst. 10 zu Gast in der litauischen Hauptstadt Vilnius und im 300km westlich gelegenen Šiauliai. Im Tagungsraum des ehemaligen Klosters Domus Maria bereiteten die international gemischten Gruppen aus Deutschland, Dänemark, Litauen, Polen und Spanien englische Podcasts über den Einfluss digitaler Medien auf die Persönlichkeitsentwicklung vor.
Parallel fand ein Workshop für Erasmus-Lehrerinnen und -Lehrer zum Thema “Character-Building and Personal Mastery” statt.
Natürlich wurde das Thema ‘Persönlichkeitsbildung’ nicht nur theoretisch erarbeitet. Auch ganz praktisch ging es um leadership und team-building skills. Für die Schülerinnen und Schüler begann die Woche daher mit Spielen, um den Zusammenhalt zu stärken und sich möglichst gut kennenzulernen. Dazu gehörte zum Beispiel die Aufgabe, als Gruppe innerhalb von Sekunden berühmte Bauwerke darzustellen, ohne dass man sich vorab ein Konzept hätte überlegen können. Nur indem alle an einem Strang zogen, konnte das im Miteinander gelingen.
Auch am Nachmittag standen Gruppenaktivitäten zum Kennenlernen im Mittelpunkt. Obwohl es am ersten Tag ununterbrochen regnete, machten sich die Erasmusgruppen auf zum ‘scavenger hunt’ durch Vilnius. Bei der Schnitzeljagd mussten Sehenswürdigkeiten in der Stadt entdeckt und im Bild festgehalten werden.
Während der ersten Entdeckungstour durch die litauische Hauptstadt wurden einige Gruppen tropfnass, ließen sich davon aber nicht die Laune verderben.
Ein besonderes Highlight während der Projekttage war das Treffen mit Kamilė Šeraitė, die als Beraterin für das litauische Verteidigungsministerium arbeitet. Der Krieg in der Ukraine, erklärte sie den europäischen Gästen, rufe in den baltischen Staaten große Besorgnis hervor: “Wir rechnen nicht mit einem baldigen Einmarsch russischer Truppen. Aber was ist in zehn Jahren, wenn Russland seine Großmacht-Pläne weiterverfolgt? Was bedeutet das für die Zukunft Europas?”
Am letzten Projekttag besuchten die Schülerinnen und Schüler die Partnerschule, das Siauliu Didzdvario Gimnazija, und trafen dort Mitglieder des ESC, des European Solidarity Corps.
Im ESC engagieren sich Freiwillige, die mit EU-Mitteln Projekte für die Allgemeinheit umsetzen. An unserer Partnerschule haben sie eine Radio-Station aufgebaut, über die die litauischen Schülerinnen und Schüler ein eigenes Lokalprogramm senden können.
Im schuleigenen Aufnahmestudio konnten die Erasmus-Schülerinnen und -Schüler so ihre Podcasts einsprechen und mit professionellem Equipment die Beiträge schneiden. Währenddessen hatten auch die Lehrerinnen und Lehrer Gelegenheit, einen kurzen Blick hinter die Kulissen des Radio Club zu werfen.
Die Podcasts sind inzwischen fertig und wer mag, kann hier hören, welche Gedanken sich unsere Schülerinnen und Schüler zu den folgenden Fragen gemacht haben:
3. Between authenticity and fake – What is the current role of self-fashioning?
4. Between integrity and fake – What is the current role of influencers online?
6. Dopamine and depression – What are the psychological effects of social media use on individuals?
Spaß gemacht haben die Tage in Litauen, so dass die Schüler am liebsten gleich wieder die Koffer packen würden. Und so ging es bei der Verleihung der Teilnahmeurkunden vor allem um die Frage: Wann dürften wir wieder mit?
Karmen Heup
(Erasmuskoordination)