Mit Abitur und IB in die weite Welt

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Jutta Bublies, WAZ-Redakteurin für ‘Schule & Bildung’, traf sich Anfang März mit zwei unserer Schülerinnen, um mit ihnen über ihre Erfahrungen im Doppelprogramm ‘Abitur & IB’ zu sprechen. Dabei ging es vor allem um die Ziele und Träume dieser Schülerinnen, die sich dank ihres multikulturellen Hintergrundes und ihrer internationalen Schulausbildung nicht nur in Deutschland zu Hause fühlen. Unter dem Titel Von Bredeney in die weite Welt ist eine gekürzte Fassung des Berichts im Online-Archiv der WAZ abrufbar.

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Foto: Michael Franke

IB-Leistungsstipendium 2013

Kluge Köpfe braucht das Land. 

Das wusste man schon zu Goethes Zeiten. Deshalb hat ein ehemaliger Schüler der Goetheschule ein Stipendium gestiftet, das junge Leute, die sich der Herausforderung “Abitur & IB” stellen, motivieren soll über sich hinauszuwachsen. Fünf IBler bewarben sich 2013 und stellten damit Schulleitung und IB-Lehrer vor eine schwierige Frage: Wen sollte man auswählen?

Die Lösung: Das Stipendium wird unter den fünf Kandidaten aufgeteilt, da sie alle im Doppelprogramm herausragende Leistungen erbracht und sich an der Schule engagiert haben. Herzlichen Glückwunsch an Ilgit Ercan aus Mülheim, Rebekka Jochem und Christian Scheulen aus Essen, Anna Sabatzki aus Bochum und Selin Esen aus Duisburg, die durch das Vergabekomitee besonders geehrt wurde.

IB-Leistungsstipendium2013


Schulleiterin Dr. Nicola Haas und Joachim Pieper freuen sich mit Ilgit Ercan, Rebekka Jochem, Christian Scheulen, Selin Esen und Anna Sabatzki.
Foto: M. Franke

Hier ein Auszug aus Selins Bewerbung:

Was bedeutet das IB Diploma Programme für Sie?

„Das IB Diploma Programme lehrte und lehrt mich noch viel mehr als ich es letztes Jahr an meinem ersten Tag an der Goetheschule erwartete. Ich dachte, ich würde mein Englisch verbessern, nebenbei lernen Essays zu schreiben und meine Zeit besser zu organisieren. Diese Gedanken haben sich bestätigt, doch trotzdem ist das IB Diploma Programme mehr für mich. Es bedeutet Möglichkeiten. Ich habe die Chance, die Welt und das Wissen aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln zu sehen und darüber zu reflektieren wie diese zustande kommen. Ein Studium im Vereinigten Königreich wäre ohne das IB Diploma Programme ein unerreichbarer Traum geblieben, doch gerade bewerbe ich mich tatsächlich um einen Studienplatz.

IB Diploma Senior zu sein heißt für mich die lokalen Unibibliotheken besser zu kennen als manche Studenten und positiv überrascht zu sein über das Arbeitspensum, das man vollbringt. Dazu gehört auch das Gefühl Teil von etwas zu sein, einer internationalen Gesellschaft vielleicht, wenn man in Kopenhagen als MUN-Botschafterin die Rechte der Einwohner Westsaharas verteidigt oder das CAS-Programm vor einer Versammlung von Schulleitern und Mitarbeitern von Bildungsministerien verschiedener Länder vorstellt.

Es bedeutet aber auch Herausforderungen. Diese begegnen einem zum Beispiel, wenn man niedergeschlagen ist, weil eine Klausur mal nicht so gut lief oder man das Experiment, über das man einen Laborbericht schreiben soll, glaubt nicht wirklich verstanden zu haben. Im Laufe des IB Diploma Programme lernt man dann aber sich nicht demotivieren zu lassen, aufzublicken und weiterzumachen, eine Fähigkeit, sie sich in meinem weiteren Leben sicherlich nicht nur im schulisch/universitären Kontext bewähren wird. Manchmal wird der Stapel an Sachen, die zu tun sind, so groß, dass man Lust haben könnte erst gar nicht anzufangen. Doch auch hier lernt man so viel dazu und ist im Nachhinein darüber erstaunt, wie gut man sich selber motivieren kann und auch mal aus freien Stücken statt Freizeitlektüre zu ‘Modern World History’ greift.

Im Grunde also bedeutet das IB Diploma Programme für mich, an mir zu arbeiten und etwas zu erreichen, zwar mit Hilfe von Frau Heup, meiner Lehrer und der anderen Schüler, aber trotzdem aus eigener Kraft.” (Selin Esen)