Transdigital Education 2020-2023

Wir feiern die Erasmus Days 2023 mit der Veröffentlichung der Schüler-Website, auf der unsere Schülerinnen und Schüler einen besonderen Rückblick auf unser Erasmus Plus-Projekt Transdigital Education liefern. Drei Jahre Erasmusarbeit, acht Lernmodule, vier Kernkompetenzen. Wovon haben die Schülerinnen und Schüler am meisten profitiert, was hat sie beeindruckt, was war schwierig, worauf sind sie stolz? Ideen, Überlegungen und Beispiele dazu hat eine kleine Gruppe von Erasmus-Schülern zusammengestellt, gemeinsam mit unseren Partnerschulen aus Dänemark, Litauen, Polen und Spanien.

Hier geht es zur Website:



Transdigital - Education for the 21st Century

Wir sagen DANKE, allen engagierten Schülerinnen und Schülern,

und allen Lehrerinnen und Lehrern, die ERASMUS möglich gemacht haben!

Erasmus an der Emscher

Von Zeche Fritz zur Zeche Nordstern –

zu Fuß durch die vom Menschen gemachte Landschaft des Essener Emschertals

Schüler und Schülerinnen aus den Q1-Grundkursen von Frau Lacroix führten am Montag, den 25.9.2023, sechzig Schülerinnen und Schüler vom Gymnasium Tondern in Dänemark, auf Studienfahrt im Ruhrgebiet, zu Fuß durch das Emschertal. Als student guides hatten sie für die dänischen Besucher Informationen zu sieben Orten im Essener Emschertal vorbereitet. Nun konnten sie diese vor Ort selbst erleben und ihr Wissen mit den Besuchern teilen.

Los ging es in Altenessen-Nord am Standort der ehemaligen Zeche Fritz. Von ihr selbst ist nichts mehr zu sehen. Kleine Gewerbegebiete und Wohnhäuser belegen heute das Areal der ehemaligen Zeche. Man hat hier das Gefühl, fast außerhalb der Stadt zu sein und ist doch mitten im Ruhrgebiet (passender wäre eigentlich die Bezeichnung Emschergebiet). Wohngebäude gibt es zwar, aber sie stehen etwas verloren entlang der Hauptstraße, einen Ortskern gibt es nicht. Man ist ganz nah am Fluss, sieht ihn aber nicht.

Mitten in die Wiesen entlang des Flusses setzte man um 1900 die Kolonie Rahmdörne/Hohendahlstraße. Hier gab es den ersten Informationsinput für unsere Begleiter aus Dänemark. Diese Zechensiedlung entstand, um den Bergarbeitern der nahen Zeche Fritz und ihren Familien Wohnraum bereit zu stellen. Die Ensemblestruktur und die geplante Siedlungsanlage sind noch heute gut zu erkennen und strahlen dörfliche Gemütlichkeit aus, ganz so wie es von den Erbauern für die überwiegend ländliche Belegschaft der Zechen geplant war.

Weiter liefen wir zur Zweigertbrücke, die Altenessen-Nord mit Karnap verbindet und sowohl den Rhein-Herne-Kanal und die Emscher überspannt. Beide Gewässer, die hier dicht beieinander und parallel zueinander verlaufen, prägen das Emschertal. Und beide sind menschengemacht. Der Kanal wurde als Schifffahrtsweg für den Transport der schweren Güter aus der Montanindustrie gebaut und verband die mitten im Ruhrgebiet gelegenen Industriestandorte mit dem Rhein. Heute wird der Kanal auch von Yachten und der Weißen Flotte befahren. Fahrradwege säumen den Kanal. Er ist also zugleich Wasserstraße und Erholungsraum. Die Emscher war einmal ein kleines Wiesenflüsschen, das durch die ebene Landschaft in zahlreichen Windungen Richtung Westen floss, bis sich ab Ende des 19. Jahrhunderts ein radikaler Wandel vollzog. Die Emscher wurde schnurgerade ausgebaut, in ein Betonbett gelegt und mit steilen Böschungen und Deichen versehen. Hundert Jahre lang diente sie als zentraler Abwasserkanal für das mittlere Ruhrgebiet: Industrie- und Haushaltabwässer machten aus der Emscher den schmutzigsten und stinkendsten Fluss Europas – inmitten des großen Industrie- und Ballungsraums. Zu beiden Seiten war er eingezäunt und das Betreten der Uferbereiche war streng verboten, da lebensgefährlich.

Heute stinkt die Emscher nicht mehr. Ihr Wasser ist klar, aber ein natürlicher Fluss ist sie keineswegs. Ihr schnurgerader Verlauf und die steilen Böschungen sind sehr deutliche Merkmale ihrer Formung durch den Menschen. Aber ihr Betonbett ist entfernt, und die Abwässer fließen inzwischen unterirdisch. Anders als die Ufer des Rhein-Herne-Kanals sind die Ufer der Emscher in Essen noch immer nicht zugänglich. Eines Tages soll sich das ändern.

Entlang einer dicken Rohrleitung (Fernwärme vom Müllheizkraftwerk in Karnap) wanderten wir durch einen Waldstreifen, der sich parallel zum Kanal erstreckt, zur Schurenbachhalde. Sie liegt mitten im Tal von Emscher und Schurenbach. Ein Berg in der Flussaue? Das ist in einer Ebene eigentlich unnatürlich, aber das Emschertal ist eben eine durch und durch vom Menschen geformte Landschaft. Die Halde erhebt sich gut 50m über das Emschertal. Sie ist eine heute bewaldete Abraumhalde (Bergehalde) aus Gesteinsschutt. Material, das man unter Tage aus dem Weg räumen musste, um an die Kohleflöze zu gelangen. Dieses „tote Gestein“ füllte man nach dem Ende des Abbaus der Kohle nicht wieder in den Untergrund, sondern beließ es auf großen Halden an Ort und Stelle. So entstanden im Emschergebiet und weiter nördlich künstliche Berge. Zuerst siedelte sich hier die haldentypische Vegetation an, später wurden die Halden regelrecht aufgeforstet und zu Landschaftsbauwerken geformt. Die bewaldeten Hänge der Schurenbachhalde sind steil und von zahlreichen Wegen erschlossen, die Spaziergängern, Joggern und Moutainbikern Sport- und Freizeitraum sind.

Auf der kargen, unbewachsenen Gipfelebene der Halde erinnert Richard Serras Bramme für das Ruhrgebiet, eine 25m hohe Stahlplattenskulptur, an die monumentale Industriegeschichte des Ruhrgebiets und auch an die landschaftlichen Veränderungen, die mit dieser Industrie verbunden waren. Das großartige Panorama zeigt diese: Halden, stillgelegte wie operierende Industrieanlagen, Kraftwerke so weit der Blick reicht, das Häusermeer der umgebenden Städte – alles untermalt vom Dröhnen der A 42.

Von hier aus wanderten wir weiter durch den durchgrünten Uferstreifen des Rhein-Herne-Kanals bis zur Zeche Nordstern. Ihren poetischen Namen bekam sie, weil sie um 1860 die nördlichste der Ruhrgebietszechen war. Wie auf Zollverein wurden die jüngsten Gebäude der Anlage aus den frühen 1930er Jahren vom Architekten Fritz Schupp entworfen. Die Ähnlichkeit ist unverkennbar. Aber anders als auf Zeche Zollverein dienen die Gebäude der Zeche Nordstern heute als moderne Bürofläche des Wohnungsbauunternehmens Vivawest. Das Gelände rund um Nordstern ist seit 1998 zur weitläufigen Parklandschaft umgeformt worden, deren industrielle Prägung man nur noch erahnen kann. Die Emscher und der Rhein-Herne-Kanal durchtrennen zwar das Gebiet in zwei Teile, aber eine neue Brücke verbindet diese, um den Raum, der zur Zeit des Bergbaus unzugänglich war, der breiten Öffentlichkeit zu erschließen.

Den Abschluss unserer Exkursion bildete die Zechensiedlung der Zeche Nordstern. Ebenso wie die Kolonie Rahmdörne zu Beginn unserer Wanderung steht auch diese in unmittelbarer Nachbarschaft der ehemaligen Zeche, und auch sie hat noch heute eine sehr dörfliche Anmutung. Sogar die Stallgebäude hinter den Wohnhäusern sind noch erhalten. Ob darin aber noch Tiere gehalten werden, haben wir nicht überprüft.

Acht Kilometer zu Fuß durch das Emschertal– wir haben eine einzigartige Flusslandschaft erlebt, die sich vom Ruhrtal stark unterscheidet und hoffen, auch den Besuchern aus Tondern einen Zugang zu diesem charakteristischen Teil des „Ruhrpotts“ eröffnet zu haben. Danke an alle guides – gut gemacht!

Text und Bilder: Martina Lacroix

BNE-Festival

Am Freitag, dem 15. September 2023, tummelten sich auf dem Burgplatz und in der VHS Essen zahlreiche Aussteller mit ihren Angeboten rund um ‘Bildung für nachhaltige Entwicklung’ (BNE), denn Essen war Gastgeber des BNE-Festivals in NRW.

Die Goetheschule trug mit einem Stand zum Thema ‘Just Justice!? – Ganz einfach Gerechtigkeit!?’ zum Kreativmarkt bei. Dort stellten Schülerinnen und Schüler der Jgst. 10 bis 12 ihren internationalen Nachhaltigkeitsclub United Change und ihre Projekte für ‘Schule der Zukunft’ vor.

Besonders erfolgreich waren die Schülerinnen und Schüler im Nachhaltigkeitsforum Buddies without Borders, an dem regelmäßig Jugendliche aus über 20 Ländern der Welt teilnehmen. Im Frühjahr 2023 wurde Marlene Walter (Jgst. 11) mit ihrem Business-Plan für ein afrikanisches Start-up für die beste Projektarbeit im Forum The Best ROI – Women and the Economy geehrt und durfte aufgrund ihrer Leistungen den Nachhaltigkeits-Club an ihrer Schule gründen.

Auf der Ausstellungsfläche der Volkshochschule erläuterte Marlene (Mitte) gemeinsam mit ihren Mitschülern Bürgermeisterin Julia Jacob und Staatssekretär Viktor Haase vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr ihre Ideen.

Im Sommerforum AquaAlliance überzeugte Lemi Szentivanyi (Jgst. 11) mit seiner Website über die Wasserkrise in Marokko. Aus den Händen von Staatssekretär Victor Haase und Bürgermeisterin Julia Jacob erhielt er außerdem die Auszeichnung als bester Repräsentant im Forum. 

Zu den Akteuren am Stand gehörten neben Lemi Szentivanyi (hinten Mitte) Frida Iwersen, Mieke Arnold, Inas Khalaf, Marlene Walter, Sophie Bremer und Julius Eichhorn (vorn) und Johann Kaufmann (nicht im Bild). Den Schülerinnen und Schülern gratulierten Dr. Nicola Haas (Schulleiterin), Martina Féaux de Lacroix (Erasmuskoordinatorin), Dr. Björn Mastiaux (VHS Essen), Viktor Haase (Staatssekretär), Julia Jacob (Erste Bürgermeisterin), Dr. Heike Naderer (Vorstandsmitglied Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW) und Jonas Greschner (Koordinator für Bildung für nachhaltige Entwicklung beim Landesverband der Volkshochschulen). 

Club-Vizepräsidentin Pauline Schepke (oben rechts) stieß nach erfolgreich abgeschlossener Klausur zur Gruppe, um die Mitmach-Aktion der Schüler zur Frage ‘Wie gerecht ist Künstliche Intelligenz?’ zu unterstützen.

Dazu hatten die Schüler ein virtuelles KI-Klassenzimmer im Gepäck und einige Stapel ausgedruckter Bilder, die sie mit unverfänglichen Prompts von DALL-E hatten generieren lassen. Bilder von Geschäftsleuten, einer Fußballmannschaft, einer Familie oder einer Lehrerin mit Roboter im Klassenzimmer sollte die KI kreieren – und lieferte dabei vor allem Klischees, wie sie heute vielfach online zu finden sind.

Für die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler im Umgang mit KI interessierte sich außerdem Sophia Tettenborn, die die Jugendlichen im Auftrag von Radio Essen interviewte.

Am Ende dieses ‘Schultages ohne Schule’ hieß es gemeinsam mit den BNE- und Erasmuskoordinatorinnen Karmen Heup und Martina Féaux de Lacroix einpacken und aufräumen, aber auch weiterplanen.

Das nächste Nachhaltigkeitsprojekt haben die Jugendlichen bereits ins Auge gefasst und gleich nach den Herbstferien sollen die Vorbereitungen losgehen. International soll es wieder werden, aber diesmal nicht nur online, denn die Schüler planen eine gemeinsame Nachhaltigkeitsaktion mit ihrer Partnerschule in Dänemark, ganz nach dem BNE-Motto: Lernen. Handeln. Wandeln.

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Text: Karmen Heup; Bild 1-3: Karmen Heup; Bild 4, 5, 6; 8, 11: Michael Franke; Bild 7, 10: Sophia Tettenborn, Bild 9: DALL-E 2023, Bild 12: tripla studio

Nachhaltigkeit on Air

Radio Essen sendete am Freitag, dem 15.9.23, ein Feature über das BNE-Festival in Essen. „On Air“ waren um 12.00 Uhr Marlene und Lemi aus der Jgst. 11 zu hören. Beide sprachen über den Nachhaltigkeitsclub der Goetheschule sowie soziale, ökologische und politische Fragen: Was muss die Bundesregierung in Zukunft anders machen? Was können junge Menschen tun? Braucht es mehr radikale Aktivisten?

Das komplette Interview zum Nachhören:

Goetheschule will mit Nachhaltigkeitsclub die Welt lebenswerter machen.

Sieger im globalen Schüler-Forum

Wir gratulieren sehr herzlich Lemi Szentivanyi aus der Jgst. 11, der am 26.8.2023 das internationale Online-Schüler-Forum ‘AquaAlliance’ von Buddies without Borders als bester Delegierter abgeschlossen hat.

Sommer-Forum ‘AquaAlliance’

Neun Teams mit Jugendlichen aus 20 Ländern haben gemeinsam im Juli und August 2023 online zum Thema “The Global Water Crisis” gearbeitet:

With recent extreme heat, droughts and floods worldwide, many scientists and politicians warn that how we manage access to clean water may soon become a matter of war or peace, death or life. Fear, blame and ignorance are not going to solve the problem. 

In the AquaAlliance Forum, students from 24 schools representing 20 countries took on different national identities and developed a diverse worldview with their teammates. Their goal was to create a campaign that could convince their assigned community to take action to face the water crisis so that there will be a livable earth in the future.  Each team was guided by a team coach, got feedback from a student consultant in their assigned country, and eventually submitted their creation to the panelists for judging.

Das Online-Projekt im Forum

Gemeinsam mit drei weiteren Schülern von verschiedenen Kontinenten hat Lemi über die Auswirkungen des Wassermangels in Marokko recherchiert und ein Konzept für ein Projekt entwickelt, das mehr Bewusstsein für das Problem schaffen soll. Mit ihrer Website und der hier kurz zusammengefassten Präsentation gelang es den Schülerinnen und Schülern, die 10-köpfige Jury von Global Education Destinations rundum zu überzeugen.

Drei Auszeichnungen

Lemis Team hat mit seinen Ideen alle Auszeichnungen abgeräumt, die zu vergeben waren: Von der Jury erhielten sie den Best Team Award und in einer öffentlichen Abstimmung wurden sie zu The People’s Choice Winners gekürt. Lemi selbst darf sich für ein Engagement während der Online-Arbeit außerdem über die Auszeichnung als The Best Representative im Forum freuen. Mehr geht nicht! 🙂

Ein Praktikumsplatz als Anerkennung für die erbrachten Leistungen

Für Lemi gibt es allerdings nicht nur Urkunden für die Bewerbungsmappe, sondern auch noch einen Platz im Praktikanten-Team von Global Education Destinations. Online dürfen die Praktikanten für echte Firmen an echten Aufträgen arbeiten und erhalten so einen ganz besonderen Einblick in die internationale Arbeitswelt. Yihung Mohs, Chief Executive Director at Global Education Destinations, schreibt:

Dear Lemi, 

What a pleasure to see how you worked with your team during the AquaAlliance Forum!  Your positive attitude toward people around you and your strong work ethic shine brilliantly.  You have inspired many.  Congratulations!

We look forward to having you on the Internship team next year.” 

Einladung zum Herbst-Forum

Anmeldungen für das nächste globale Online-Forum sind übrigens ab sofort bei Frau Heup möglich. Im Herbst geht es um das Thema “Green Jobs in the Green Economy”:

According to the International Labour Organization of the United Nations, the transition to a green economy is necessary for an environmentally sustainable future for the human race. More importantly, this transition is an opportunity to create decent jobs for all, especially underprivileged communities. Creative, sustainable and fair businesses are needed to lead the way.

This October, each of the 10-12 teams of students from 25-30 countries will be assigned a business as their Case Study Partner. Students will learn about the latest trends and technologies, research the environmental/social/economic impact their assigned businesses have on the community, and articulate their findings by creating a video through the lens of sustainable production (guided by Disney’s Sustainable Production team).