Erasmus-Workshops zur jüdischen Geschichte in Lublin

100 Jahre europäische Geschichte und Friedenspolitik von 1918 bis 2018! Für die Erasmus-Schüler, die sich im Juni 2018 in Polen mit diesem Thema beschäftigten, gehörte selbstverständlich auch ein Blick auf die jüdische Vergangenheit Lublins dazu. Im städtischen Archiv im “Grodzka Tor” (Bild oben links) sind die letzten Zeugnisse über die Einwohner zu finden, die einst den jüdischen Teil Lublins bevölkerten. Nach ihrer Deportation in nationalsozialistische Todeslager wurde der Stadtteil völlig zerstört. Heute erinnert eine Straßenlaterne, die Tag und Nacht brennt, im ehemaligen jüdischen Viertel an den Massenmord.

Im Archiv sahen die Schülerinnen und Schüler Fotos aus dem jüdischen Alltag vor 100 Jahren.

 

 

 

 

 

 

 

 

In Gruppen spürten sie außerdem in den Archivmaterialien dem Schicksal des jüdischen Jungen Henio nach.

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Illustrationen:

1 Heup, Blick auf Grodzka Tor und ehemaliges jüdisches Viertel in Lublin, 2015

2 Heup, Jüdische Dokumente aus dem Grodzka-Archiv, 2015

3 Lach, Im Grodzka-Archiv, 2018

4 Heup, Jüdische Dokumente aus dem Grodzka-Archiv, 2015

5-7 Lach, Gruppenarbeit im Grodzka-Archiv, 2018

Erasmus Week in Lublin 2018

Lublin is waiting for Erasmus students from Germany! After the project teachers from Croatia, Denmark, Germany, Poland and the Netherlands had their kickoff meeting in Lublin at the beginning of the project in 2015, three years later eight students and two teachers from Goetheschule Essen are being given the opportunity to travel to Poland to complete the final module of “Transforming Europe”.

Erasmus Schedule Lublin, 4th June 2018 – 8th June 2018  

Have fun everybody! 🙂

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Illustrations:

Heup, The Old Town of Lublin, 2015

 

Erasmus Scrapbook-Präsentation

Am Montag, dem 28. Mai 2018, präsentierte die Erasmus-Gruppe im Büro von Schulleiterin Dr. Nicola Haas (links) die Ergebnisse ihrer Arbeit. Unter Anleitung von Jolanta Lach (rechts) und Lukas Josek (hinten rechts) hatten die Schülerinnen und Schüler englische Scrapbooks erstellt, die 100 Jahre Geschichte aus Sicht der eigenen Familie dokumentieren. Diese werden am Freitag, dem 8. Juni 2018, im Rathaus von Lublin im Rahmen einer Ausstellung vorgestellt, die die Jugendlichen gemeinsam mit Partnerschülern aus vier weiteren Ländern während der Erasmuswoche in Polen konzipieren.

Wörtlich übersetzt bedeutet “scraps” Bruchstücke. Scrapbooks sammeln also Erinnerungsfetzen, die über Generationen hinweg bewahrt wurden, manche zufällig, andere mit großer Sorgfalt. Bei ihrer Suche stießen die Schülerinnen und Schüler zum Teil auf Dinge, von deren Existenz sie bis dahin nichts gewusst hatten. Nina beispielsweise fand einen Brief, den ihr Großvater im Zweiten Weltkrieg von der Front nach Hause schickte.

Auch mit der polnische Seite der eigenen Familiengeschichte setzte Nina sich auseinander.

Laura verzierte ihr Scrapbook mit einem Püppchen, das sie seit ihrer Geburt besitzt.

Ein wichtiges Kapitel in Lauras Scrapbook ist der Holocaust, da ihre Großeltern nach dem Ende des Krieges durch den Staat Israel für die Rettung eines jüdischen Mädchens ausgezeichnet wurden, das sie bei sich aufgenommen und wie ein eigenes Kind großgezogen hatten. “Nur schade, dass wir nicht wissen, was aus ihr geworden ist”, meint Laura.

Sarah spürte vor allem der Geschichte ihrer Großeltern nach.

Die Bäckerei des Großvaters gibt es heute nicht mehr, aber Teigschaber, Brötchentüte und Visitenkarte hat die Familie als Andenken aufgehoben.

Lizas Scrapbook beginnt mit dem Stammbaum der Familie.

Sie interessiert sich besonders für die Zeit ihrer Eltern und fragte zum Beispiel nach der Jugendsprache in den 80er Jahren.

Johanna schließlich entwirft mit viel Liebe zum Detail einen Überblick über die eigene  Kindheit, bevor sie diese mit der Kindheit von Eltern und Großeltern vergleicht.

Aus einem Projekt rund um die Geschichte der kleinen Leute von 1918 bis 2018 sind auf diese Weise sehr persönliche Familienbände entstanden, die sicher gut gehütet und an die nächste Generation weitergegeben werden.

Fotos und Text: K. Heup

Erasmusgruppe im Stadtarchiv Essen

100 Jahre Geschichte – 100 Jahre auf dem Weg in ein friedliches Europa. So könnte man den Fokus unseres letzten Moduls im Erasmus Plus-Projekt “Transforming Europe“ beschreiben. Ausgehend vom Ende des Ersten Weltkrieges 1918 haben wir uns im Sommer 2018 nicht nur zum Ziel gesetzt bahnbrechende historische Ereignisse in den Blick zu nehmen, sondern auch “Geschichte von unten” (microhistory). Es ist das Schicksal der kleinen Leute, das nicht in die Geschichtsbücher eingegangen ist, über das wir berichten wollen.

Sarah, Nina, Daniel und Johanna (hinten) sowie Laura, Liza, Flynn und Kata (vorn) haben bereits über die eigene Familie nachgeforscht und Fotos, Briefe, Postkarten und andere Dokumente zusammengetragen. Am Mittwoch, dem 16. Mai, wurde diese Recherche in Begleitung von Herrn Josek (hinten Mitte) im Essener Stadtarchiv abgeschlossen, das in den Räumen der ehemaligen Luisenschule am Bismarckplatz untergebracht ist und Heirats-, Geburts- und Sterbeurkunden zum Zweck der Familienforschung zugänglich macht. Die Ergebnisse werden am 28. Mai erstmals im Schulleitungsbüro der Goetheschule vorgestellt und im Juni 2018 in Lublin (Polen) im Rahmen einer Erasmus-Ausstellung präsentiert, an der sich Schülerinnen und Schüler aus fünf Ländern beteiligen.

Foto: K. Heup, Erasmusgruppe vor dem Stadtarchiv Essen 2018

Presseartikel zur Erasmuswoche in Essen 2018

Am Ende der fünften Erasmuswoche im Projekt Transforming Europe. World War I and its Consequences 1918 – 2018 präsentierten 45 Erasmus-Schülerinnen und -Schüler aus Deutschland, Dänemark, Holland, Kroatien und Polen sowie Gastschüler aus Portugal in Essen ihre künstlerischen Arbeiten zum Ersten Weltkrieg. Entstanden sind Bilder und ein Friedensdenkmal, welche dem EU-Abgeordneten Jens Geier auf dem Gelände der Zeche Zollverein vorgestellt wurden. Die WAZ, NRZ und der Essener Südanzeiger berichteten über die Abschlussveranstaltung am 16. März 2018.

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Südanzeiger, 14. April 2018

WAZ und NRZ, 22. März 2018