Erasmus-Ausflug nach Nicosia

Am Freitag, dem 7. Februar 2020, gab es nach Ende der Erasmus-Projektarbeit zu ‘The Power of Propaganda’ einen weiteren Ausflugstag auf Zypern, um die Geschichte der geteilten Insel zu beleuchten. Die deutschen, dänischen und holländischen Schülerinnen und Schüler fuhren nach Nicosia, in die zypriotische Hauptstadt, die – wie einst Berlin – von Grenzposten und -mauern durchzogen ist. Obwohl Grenzübertritte  seit 2004 möglich sind, finden immer noch Kontrollen auf beiden Seiten statt, wenn man die Pufferzone zwischen dem griechisch und türkisch geprägten Teil Zyperns betreten bzw. verlassen will.

Der Name “Berlin Wall No. 2” dieses Straßenlokals spielt auf die Zerrissenheit Nicosias an. Die Stadt steht teils unter zypriotischer, teils türkischer Kontrolle.

So mussten auch die Schülerinnen und Schüler ihre Pässe vorzeigen, um zur Association for Historical Dialogue and Research zu gelangen. Die Organisation hat ein Gebäude innerhalb der Pufferzone hergerichtet und bietet dort Workshops an, die eine Verständigung zwischen dem Norden und dem Süden fördern sollen. Wohnen darf man hingegen in der Übergangszone offiziell nicht. Das Nachbarhaus ist daher verlassen. Die Sandsäcke in den Fenstern erinnern bis heute an die türkische Invasion vor rund 40 Jahren.

Nach dem Workshop wurde die Schülergruppe durch Straßen im Norden und Süden geführt. Barrikaden versperren immer wieder den Weg und markieren die Grenze zwischen den Häusern auch dort, wo keine Mauern errichtet wurden. “Türkische Republik Nordzypern für immer!”, lautet der Slogan im Norden, “Wir werden nicht vergessen” ist im Süden zu lesen. Aber auch dieses einfache Schild findet sich gleich hinter einem Kontrollpunkt.

Es verspricht Hoffnung auf eine friedvollere Zukunft.

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Fotos: Heup, Straßenlokal im Süden Nicosias (1), Schülerworkshop (2), Bufffer Zone (3-6)