Der Trafikant

Den Roman “Der Trafikant” von Robert Seethaler wählten sich Schülerinnen und Schüler der Jgst. 10 und 11 für ihr Erasmus-Projekt zum Thema Deep Reading in the Digital Age. Vertiefendes Lesen gelingt am besten, wenn man sich mit dem Gelesenen aktiv und kreativ auseinandersetzt. Daher entschied sich die Erasmusgruppe nach der Besprechung des Buches, den Roman auf die Bühne zu bringen. In 2,5 Wochen schrieben sie in Kleingruppen ein eigenes Bühnenstück in englischer Sprache. Drei Wochen lang trafen sie sich anschließend nach dem Unterricht zum Proben, lernten gemeinsam Text und übten ihre Szenen. Eine große Herausforderung, da die meisten keinerlei Bühnenerfahrung hatten, aber gemeinsam wuchsen sie nach und nach in ihre Rollen hinein.

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In “The Tobacconist – a Story from Dark Times” geht es um den jungen Franz, der im Wien der 1930er Jahre ankommt, um eine Lehre bei Otto Trsnjek zu beginnen. Otto hat im Ersten Weltkrieg einen Arm verloren und sich danach ganz in seine Trafik zurückgezogen, seinen kleinen Laden für Zeitungen und Tabakwaren. Zeitungen sind für Otto “family and friends”, während die Zigarren ihm den Duft der großen weiten Welt eröffnen und ihn von “most exotic countries” träumen lassen.

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Franz findet bald Gefallen an seiner neuen Tätigkeit und freundet sich mit einem von Ottos Stammkunden an. Der alte Prof. Freud wird für ihn ein väterlicher Ratgeber. Der belesene Otto aber ahnt schon, dass es für Freud als Jude in Wien künftig schwierig werden könnte. Tatsächlich wehen kurz darauf neue Flaggen in der Stadt und auch die Atmosphäre in der Nachbarschaft verändert sich.

Von den Vorstellungen der neuen Machthaber hält Otto gar nichts. Zensur und Ausgrenzung gibt in seinem kleinen Laden nicht. Schockiert müssen Franz und Otto kurz darauf feststellen, dass in der Nacht ein Anschlag auf ihr Geschäft verübt wurde. Die Wände der Trafik sind mit Blut beschmiert.

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Und es kommt noch schlimmer: Hilflos muss Franz mit ansehen, wie Otto von der Gestapo verhaftet wird.

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Fassungslos berichtet Franz in der zerstörten Trafik Prof. Freud von Ottos Tod. Da auch Freud nicht mehr sicher ist, müssen beide Abschied nehmen. Der alte Mann verlässt seine Heimat und geht ins Exil. Franz hingegen beschließt, dass es Zeit sei, seine eigenen Antworten auf die großen Fragen des Lebens zu finden.

In der nächsten Nacht setzt Franz ein Zeichen gegen das Regime. Die neuen Flaggen reißt er herunter und stattdessen weht die Jacke seines Lehrmeisters und Freundes am Fahnenmast. Kurz darauf fällt ein Schuss.

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Die Kinder sind die ersten, die in den Straßen die Nachricht von Franz’ Tat verbreiten. Der Zeitungsjunge ahnt, dass Franz dafür mit dem Leben bezahlt hat und nimmt traurig seine Mütze ab. Wieso nur hat Franz sein Leben aufs Spiel gesetzt?

In der Schluss-Szene kommen alle Akteure nacheinander auf die Bühne und versuchen eine Antwort auf die Frage nach dem Wieso zu geben. Die letzte Antwort für das Publikum lautet: “Maybe he did it for a future without hatred.”

“Maybe he did it… for you!”