Hier das Wichtigste im Überblick aus dem Vortrag von Theresia Wetzel vom Verein für Soziale Dienste International e.V. für alle, die nach dem Abitur im Ausland nicht einfach Urlaub machen, sondern arbeiten, Teil einer anderen Kultur werden und sich für andere engagieren möchten:
Freiwilliges Soziales Jahr oder Jugendfreiwilligendienst?
Wer ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Ausland machen möchte, muss dies in der Regel selbst finanzieren. Anders ist das bei Tätigkeiten, die offiziell durch den Internationalen Jugendfreiwilligen-dienst gefördert werden. Hier ist die Bezuschussung so hoch, dass alle Kosten für Reise, Unterkunft und Verpflegung abgedeckt werden. Selbst übernommen werden müssen die Kosten für Visum und internationalen Führerschein sowie eine Verwaltungspauschale, die bei ehrenamtlich geführten Vereinen maximal 200 Euro beträgt.
Wie helfen Vereine, die mit dem Internationalen Jugendfreiwilligendienst zusammenarbeiten, bei der Organisation eines Auslandsaufenthalts?
Alle Bewerber werden durch dreiwöchige Intensivseminare auf ihre Zeit im Ausland vorbereitet. Sie erhalten darüber hinaus Unterstützung bei der Anstragstellung für ihre Einreise und bei der Wahl des optimalen Versicherungsschutzes, damit im Krankheitsfall ein Rücktransport nach Deutschland gewährleistet ist. Das Notfalltelefon für alle, die im Ausland für den Internationalen Jugendfreiwilligendienst arbeiten, ist rund um die Uhr besetzt, so dass bei Problemen vor Ort immer ein Ansprechpartner weiterhelfen kann.
Wo und wie lange arbeitet man im Ausland?
Freiwillige übernehmen normalerweise soziale Arbeit für die Dauer von 6 bis 18 Monaten. Dabei sind sie 40 Stunden pro Woche im Einsatz und haben Anspruch auf 20 Tage Urlaub im Jahr. Die Einsatzstellen werden vom Bundesamt für Jugend und zivilgesellschaftliche Aufgaben und den zugehörigen Vereinen regelmäßig überprüft. Alle Bewerber können Wünsche bezüglich des Ortes und der Art der Tätigkeit angeben, die sie ausüben möchten. Das Spektrum ist breit und schließt zum Beispiel die Arbeit in einem südafrikanischen Nationalpark oder einem amerikanischen Obdachlosen- oder Kinderheim ein.
Wie bewirbt man sich?
Ob ein Bewerber für die Arbeit in der gewünschten Einsatzstelle geeignet ist, wird gründlich geprüft. Dazu müssen z. B. Motivationsschreiben eingereicht und Auswahlgespräche geführt werden. Wer gleich nach dem Abitur im August mit seinem Dienst beginnen möchte, sollte sich am besten schon im Juni des Vorjahres, also am Ende der Jgst. 11, bewerben.
Wer kann sich bewerben?
Für ein Engagement beim Internationalen Jugendfreiwilligendienst sollte man zum Zeitpunkt des Einsatzes volljährig sein. Für die Arbeit mit Kindern in den USA ist ein Mindestalter von 21 Jahren vorgeschrieben. Natürlich kann man auch während des Studiums ein Auslandsjahr oder -semester absolvieren. Dann sollte man allerdings höchstens 26 Jahre alt sein, um Fördermittel zu erhalten.
Neugierig?
Frau Wetzel hilft bei Fragen gern weiter. Im IB-Büro der Goetheschule könnt Ihr die Kontaktdaten bekommen. Allgemeine Infos gibt es auch unter http://www.ijfd-info.de.
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Foto: Michael Franke, 2015