Erasmustage in Holland über die Macht der Daten

Mit dem Unterschied zwischen Wissenschaft und Pseudo-Wissenschaft beschäftigten sich Anouk, Bjarne, Carolin, Kata und Valentin (von links) aus den Jgst. 10 und 11 im Rahmen des Erasmus-Moduls “The Power of Data”.

Nach dem Besuch der Schüler aus Italien, Dänemark, Zypern, der Türkei und den Niederlanden geht das Erasmus Projekt der Europäischen Union in Rotterdam in die zweite Runde. Nach einer gemütlichen Anreise per Zug wurden wir von den Gastfamilien Montagabend abgeholt. Der Dienstag war mit vielen Programmpunkten über „Pseudo-Wissenschaften“, „Eugenik“ und „Manipulation von Statistiken“ gefüllt und wir haben in den Gruppen Vorträge und Prezis vorbereitet.

Der Ausflug zum Amsterdam University College war, vor allem aufgrund des Privatvortrags zu den Themen, sehr interessant und unterstützend für unsere Ausarbeitungen. Donnerstag werden wir die Arbeit beenden, diese in einer Präsentation vortragen und den Abend mit unseren Gastschülern gemeinsam beenden. Freitag geht es leider schon zurück nach Essen. 

Begleitet wird die Erasmusgruppe der Goetheschule auf ihrer Reise von Herrn Vögele (Philosophie) und Frau Memedoski (Chemie). Frau Gwisdalla (Sozialwissenschaften) hatte die Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler im Bereich “Statistik” übernommen. Noch vor ihrer Abreise hatte die Gruppe sich den Teilnehmern aus den anderern Ländern online mit selbst erstellten Datenübersichten vorgestellt, die zeigen sollten: Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast…
Link zur eTwinning-Seite ‘Our Statistical Introductions’:
Die Aufgabe zur Einführung in die Statistik 😉
Vorsicht Statistik: die deutsche Gruppe in Zahlen

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Text: Valentin Kukuk, Jgst. 11

Fotos:

1 K. Heup, Erasmusgruppe Modul 2, 2019

2 Jvhertum, The building of Amsterdam University College at the Science Park campus of the University of Amsterdam. This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

3 Erasmusgruppe am Amsterdam University College

Erasmus Dates Feb-Jun 2019

English Intensive – Erasmus Prep – IB Prep

Time: 15.05 – 16.35, Room: 36

Module II

20.02.2019 1 Introduction: The Power of Data (Sciences, Pseudo-Sciences & Statistics)

NEW: Room 27! (Parallel to MUN debating session, 9th-10th period)

27.02.2019 2 The Differences between Science and Pseudo-Science

06.03.2019 — Teacher Training Day

13.03.2019 3 Student Presentation: Pseudo-Science (Poster)

20.03.2019 4 Eugenics – Science or Pseudo-Science?

27.03.2019 5 Student Presentation: Eugenics (Case Studies; Target Country: Germany)

03.04.2019 6 Statistics & Info Graphics

(Erasmus students: 14.00 – 16.35; English students: 15.05 – 16.35)

Module III

10.04.2019 — Reading Time

17.04.2019 — Easter Holidays

24.04.2019 — Easter Holidays

01.05.2019 — Public Holiday

08.05.2019 1 Ishiguro, Never Let me Go

15.05.2019 — Reading Time

22.05.2019 2 Ishiguro, Never Let me Go

29.05.2019 — Reading Time

05.06.2019 3 Ishiguro, Never Let me Go

12.06.2019 — Reading Time

19.06.2019 4 Ishiguro, Never Let me Go

26.06.2019 5 Ishiguro, Never Let me Go

01.07.2019 — Year 10 Internships

07.07.2010 — Year 10 Internships

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Illustrations:

Louis Reed, Bristol Robotics Laboratory, Stoke Gifford, United Kingdom. URL: https://unsplash.com/photos/pwcKF7L4-no

Hal Gatewood, Plasma. URL: https://unsplash.com/photos/OgvqXGL7XO4 

Erasmus-Abschluss in der Alten Synagoge Essen

Den Abschluss des Erasmus-Moduls “The Power of Memory” begingen Schülerinnen und Schüler der Goetheschule Essen am 7.2.2019 mit Teilnehmern aus weiteren fünf Ländern in der Alten Synagoge Essen. Nachmittags hatten die Jugendlichen im Haus der jüdischen Kultur die Ausstellung über jüdische Geschichte, Religion und Lebensart besucht.

Das Programm der Abschlussfeier finden Sie hier.

Dr. Uri Kaufmann, Leiter des Kulturinstituts, begrüßte anschließend mit seiner Stellvertreterin Martina Strehlen die Gäste aus Dänemark, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Zypern und der Türkei. Bürgermeister Rudolf Jelinek lobte das Engagement der Schülerinnen und Schüler im Lernprojekt “Post-faktisch. Europa im Wandel von den 1930er Jahren bis heute”:

“Liebe Schülerinnen und Schüler,

sich auszutauschen, gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten, ist an sich schon eine gute Idee. Besonders gut wird dieser Gedanke jedoch, wenn dafür junge Menschen aus verschiedenen Ländern zusammenkommen. So wie jetzt, wenn Schülerinnen und Schüler aus sechs Ländern gemeinsam in einem Erasmus Plus-Projekt zusammenarbeiten.

Im Mittelpunkt der Projektarbeit steht das Thema Erinnerung. Dazu gehören die Fragen, wie wir uns an Vergangenes erinnern und welche Rolle dabei das jeweilige kulturelle Gedächtnis spielt.

Das sind hochspannende Fragestellungen, die an einem Ort wie hier – in der Alten Synagoge / Haus jüdischer Kultur – noch einmal einen ganz besonderen Stellenwert haben. An dieser Stelle ein herzlicher Dank und Gruß an unsere heutigen Gastgeber Herr Dr. Kaufmann und Frau Strehlen.

Auch die nähere Betrachtung der Zuverlässigkeit von Erinnerungen ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Punkt. Gerade heute:
– angesichts der Fake-News-Debatten in sozialen Medien,
– angesichts von Rechtspopulisten in vielen Ländern, die Ängste schüren und mit ihren Parolen unsere Gesellschaft spalten.

Es ist deshalb enorm wichtig, genau hinzuschauen, nachzufragen und vor allem, miteinander zu sprechen.
Liebe Schülerinnen und Schüler,
genau das habt Ihr getan – mit großartigem Einsatz und tollen Ergebnissen, auf die Ihr zu Recht stolz sein dürft.
Ich bin überzeugt: Je mehr wir voneinander wissen, desto besser können wir uns verstehen. Ich freue mich ganz besonders, dass Ihr mit gutem Beispiel vorangeht.

Ein besonderes Dankeschön geht an die Goetheschule, die für ihre Gäste eine interessante Projektwoche vorbereitet hat. Mein Dank gilt zudem der Europäischen Union, die das aktuelle Erasmus-Projekt für zwei Jahre (Sept. 2018 – August 2020) finanziert.
Ich wünsche Ihnen, dass das Projekt auch künftig noch viele spannende Begegnungen mit sich bringt!”

Dear Dr. Kaufmann,

Dear students,

Exchanging and working together on a project is generally a good idea. This thought is even better though, when young people from different countries join each other and work hand in hand, like you, students from six different countries!

The focus of your project work is “memory”. This includes the question of how we remember the past and what role our respective cultural memory plays.

These are fascinating questions, which are of particular importance in a place like this, the Old Synagogue, the House of Jewish Culture. At this point I would like to thank our hosts, Dr. Kaufmann and Ms Strehlen.

The reliability of our memories is another important issue, especially today, when we are confronted with fake new debates in the social media and right-wing populists in many countries, who stoke fear and divide society with their slogans.

It is therefore vital not to take everything at face value, but to look thoroughly, question things and – most importantly – speak with each other.

Dear students,

this is exactly what you have done – with great commitment and excellent results which you may be proud of. I am convinced: The more we know from each other, the better we will understand each other. I am therefore particularly happy to see that you set an example here.

My special thanks go to the Goetheschule, which prepared an interesting project week for their guests. I would also like to thank the European Union, which has financed the current Erasmus project of a two-year period.

I wish you all that this project may lead to many more exciting encounters in future.

Musikalisch gestaltet wurde die Feier von Christian Sroka (Klavier) sowie Alissa Goldberg und Alexandra Link (Gesang), die in englischer und jiddischer Sprache das Lied “Donna Donna” präsentierten. Mit den Schülerinnen und Schülern, die ihre Teilnahmezertifikate von Bürgermeister Jelinek erhielten, freuten sich außerdem die Erasmus-Lehrer.

Von links: Gianni Bertocchini (IT), Carolyn McNanie (NL), Karmen Heup (DE), Miriam Gwisdalla (DE), Yuksel Gemici (TUR), Sergej Vögele (DE), Ozkan Akdugan (TUR), Karen Ronke Baktoft (DK), Martian Féaux de Lacroix (DE), Victoria Studley (CYP), Arie Boergen (DE), Ivana Savvidou (CYP)

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Text: K. Heup

Foto 1: K. Heup, Foto 2-3: M. Franke

Erasmus 2019: Architektur & Erinnerung


Es gibt nichts auf der Welt, was so unsichtbar wäre wie Denkmäler. Sie werden doch zweifellos aufgestellt, um gesehen zu werden, ja geradezu, um die Aufmerksamkeit zu erregen; aber gleichzeitig sind sie durch irgend etwas gegen Aufmerksamkeit imprägniert…

Robert Musil

Wir alle gehen mit offenen Augen durch unsere Städte und doch nehmen wir unsere Umgebung oft nicht wirklich wahr. Orte der Erinnerung – Standbilder, Gedenksteine, Plaketten, sogar große Monumente – werden häufig übersehen.

Am Mittwoch, dem 6. Februar 2019, machten die Schülergruppen aus Dänemark, Deutschland, Italien, den Niederlanden, der Türkei und Zypern einen gemeinsamen Ausflug nach Münster, um mit Hilfe von zwei Stadtführerinnen die Straßen rund um den Prinzipalmarkt zu erkunden, dabei immer wieder bewusst inne zu halten und genau hinzuschauen. Im Rahmen des Erinnerungsprojekts “The Power of Memory” interessierte vor allem der Vergleich der Essener Innenstadt, die nach dem Krieg überwiegend neu gestaltet worden war, mit der Münsteraner Altstadt, wo man sich für eine Rekonstruktion der alten Bausubstanz entschieden hatte. Architektur kann also im Rahmen von Stadtentwicklung zu einer ganz eigenen Form der Erinnerung werden.

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Foto: M. Franke, Erasmusausflug Münster, 2019

Zitat: Robert Musil, “Denkmale” (1927), in:  Nachlaß zu Lebzeiten – Kapitel 3. URL: http://gutenberg.spiegel.de/buch/nachlass-zu-lebzeiten-6941/3

Student Magazine about Memories of the Nazi Time

Jenseits dessen, was wir kollektives Gedächtnis oder Mainstream nennen, gibt es Aspekte der Geschichte, die uns häufig kaum oder gar nicht bewusst sind. Frau Walks Englisch-Vertiefungskurs der Jgst. 10 fand im Rahmen des Projekts Post-factEUal. Transforming Europe from the 1930s to the Present gerade die Auseinandersetzung mit einem Thema spannend, das leicht übersehen wird: die große Zahl von Männern, Frauen und Kindern, die während der Hitler-Diktatur gezwungen waren ihre Heimat zu verlassen.

Entstanden ist eine 24-seitige Zeitschrift in englischer Sprache, die zur Ansicht in der Lehrerbücherei ausliegt und im geschützten Bereich unseres Twinspace für Erasmus-Schüler zum Download zur Verfügung steht.