Amazon Career Talk

Zu der Frage nach dem richtigen oder passenden Beruf hatten Schüler/innen der Jahrgangsstufen 9-12 am Dienstag, dem 28.02.23, die Möglichkeit, per Videokonferenz in englischer Sprache mit dem Europa-Chef von Amazon Education, Jon Woodall, zu sprechen.

Jon Woodall kommt aus Chicago, wo er auch Education und Computer Science studiert hat. Auf seinem schon mittlerweile zwanzig Jahre andauernden Karriereweg ist er 2015 nach München gezogen, wo er aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung angefangen hat, in einer Head Position für Amazon zu arbeiten. Zu seinen Aufgabenbereichen gehört die regelmäßige Schulung von Mitarbeitern in ganz Europa, welche er mit einem Team aus knapp hundert Mitarbeiter/innen bewältigt.

Vor der Videokonferenz, an der auch Frau Gwisdala, Frau Heup, Frau Walk und Herr Vögele teilgenommen haben, hatten sich die teilnehmenden Schüler/innen Fragen überlegt, welche sie Jon Woodall stellen wollten. Nachdem Jon Woodall zunächst über sich und seinen Beruf als Europa-Chef von Amazon Education erzählt hat, hatten die Schüler/innen die Möglichkeit ihm ihre zahlreichen Fragen zu stellen.

Besonders interessiert waren die Schüler/innen an der Frage, wie man es überhaupt in so eine Position schaffen kann. Darauf entgegnete Jon Woodall, dass ihn jahrelange Erfahrungen, sowie eine gute schulische Ausbildung und viel freiwilliges Engagement in diese Position gebracht haben. Konkret sagte er, dass es überaus wichtig sei, sich genau zu überlegen, was man studieren möchte, damit dies auch möglichst gut zum gewünschten Beruf passt. Seine persönliche Empfehlung sind übrigens die MINT-Fächer.

Ebenfalls sehr häufig wurden Frage nach der optimalen Work-Life Balance gestellt. Nach Jon Woodalls Meinung ist dafür – und auch für eine erfolgreiche Karriere – ein gut strukturierter Zeitplan und ein gesunder Lebensstil mit viel Sport und einer gesunden Ernährung sehr wichtig.

Schließlich wollten die Schüler/innen auch noch einiges über die Wahl des richtigen Studiengangs wissen. Jon Woodall antwortete darauf, dass es wichtig sei, etwas zu studieren, was einen interessiert und glücklich macht. Dazu sollte der Studiengang natürlich auch zu den späteren Berufswünschen passen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass alle Teilnehmenden viel lernen und neue Einblicke in das Thema der späteren Berufswahl gewinnen konnten. Wir danken Jon Woodall herzlich für das Gespräch.

Johann Kaufmann, 9b

Erasmus in Litauen

An der Erasmuswoche in Vilnius nahmen Inas, Maike, Florian, Jonah, Ilka, Anna und Leonard  (der im Bild fehlt) teil

Die Sonne lachte und sorgte für T-Shirt-Wetter. Deshalb wurden die Erasmus-Teilnahmezertifikate für Inas, Maike, Florian, Jonah, Ilka, Anna und Leonard in der letzten Woche im Garten der Goetheschule überreicht. Aus diesem Anlass hier ein kleiner Rückblick auf unsere Projektwoche in Litauen:

Von Montag, dem 30.5.22, bis Donnerstag, dem 2.6.22., waren unsere Erasmus-Schülerinnen und -Schüler der Jgst. 10 zu Gast in der litauischen Hauptstadt Vilnius und im 300km westlich gelegenen Šiauliai. Im Tagungsraum des ehemaligen Klosters Domus Maria bereiteten die international gemischten Gruppen aus Deutschland, Dänemark, Litauen, Polen und Spanien englische Podcasts über den Einfluss digitaler Medien auf die Persönlichkeitsentwicklung vor.

Parallel fand ein Workshop für Erasmus-Lehrerinnen und -Lehrer zum Thema “Character-Building and Personal Mastery” statt.

Natürlich wurde das Thema ‘Persönlichkeitsbildung’ nicht nur theoretisch erarbeitet. Auch ganz praktisch ging es um leadership und team-building skills. Für die Schülerinnen und Schüler begann die Woche daher mit Spielen, um den Zusammenhalt zu stärken und sich möglichst gut kennenzulernen. Dazu gehörte zum Beispiel die Aufgabe, als Gruppe innerhalb von Sekunden berühmte Bauwerke darzustellen, ohne dass man sich vorab ein Konzept hätte überlegen können. Nur indem alle an einem Strang zogen, konnte das im Miteinander gelingen.

Auch am Nachmittag standen Gruppenaktivitäten zum Kennenlernen im Mittelpunkt. Obwohl es am ersten Tag ununterbrochen regnete, machten sich die Erasmusgruppen auf zum ‘scavenger hunt’ durch Vilnius. Bei der Schnitzeljagd mussten Sehenswürdigkeiten in der Stadt entdeckt und im Bild festgehalten werden.

Trotz Regens am ersten Tag war die Stimmung gut. 🙂

Während der ersten Entdeckungstour durch die litauische Hauptstadt wurden einige Gruppen tropfnass, ließen sich davon aber nicht die Laune verderben.

Ein besonderes Highlight während der Projekttage war das Treffen mit Kamilė Šeraitė, die als Beraterin für das litauische Verteidigungsministerium arbeitet. Der Krieg in der Ukraine, erklärte sie den europäischen Gästen, rufe in den baltischen Staaten große Besorgnis hervor: “Wir rechnen nicht mit einem baldigen Einmarsch russischer Truppen. Aber was ist in zehn Jahren, wenn Russland seine Großmacht-Pläne weiterverfolgt? Was bedeutet das für die Zukunft Europas?”

Am letzten Projekttag besuchten die Schülerinnen und Schüler die Partnerschule, das Siauliu Didzdvario Gimnazija, und trafen dort Mitglieder des ESC, des European Solidarity Corps.

 

 

 

 

 

 

Im ESC engagieren sich Freiwillige, die mit EU-Mitteln Projekte für die Allgemeinheit umsetzen. An unserer Partnerschule haben sie eine Radio-Station aufgebaut, über die die litauischen Schülerinnen und Schüler ein eigenes Lokalprogramm senden können.

Im schuleigenen Aufnahmestudio konnten die Erasmus-Schülerinnen und -Schüler so ihre Podcasts einsprechen und mit professionellem Equipment die Beiträge schneiden. Währenddessen hatten auch die Lehrerinnen und Lehrer Gelegenheit, einen kurzen Blick hinter die Kulissen des Radio Club zu werfen.

Die Podcasts sind inzwischen fertig und wer mag, kann hier hören, welche Gedanken sich unsere Schülerinnen und Schüler zu den folgenden Fragen gemacht haben:

1. Identity and our digital footprint – What is the relationship between our personality and what we do on the internet?

2. Digital portraits and media avatars – How are media personalities constructed across multiple media outlets?

3. Between authenticity and fake – What is the current role of self-fashioning?

4. Between integrity and fake – What is the current role of influencers online?

5. Social or anti-social – How does the internet influence group communication and interaction online and offline?

6. Dopamine and depression – What are the psychological effects of social media use on individuals?

Spaß gemacht haben die Tage in Litauen, so dass die Schüler am liebsten gleich wieder die Koffer packen würden. Und so ging es bei der Verleihung der Teilnahmeurkunden vor allem um die Frage: Wann dürften wir wieder mit?

Karmen Heup

(Erasmuskoordination)

Essen Remembers: Mahnmale im Stadtzentrum

Orte der Erinnerung gibt es viele im Essener Stadtzentrum. Gemeinsam mit den Fotografinnen Katrin Lingen und Tina Umlauf hatten Schülerinnen und Schüler der Jgst. 9 vom 29.4. bis 3.5.22 Prinzipien der Bildgestaltung erarbeitet.

Mit geschultem Blick für fotografische Details startet das neue Schuljahr nun mit eigenen Erkundungen der Essener Innenstadt. Mit der Handy-Kamera werden Mahnmale besucht, die den Opfern des 2. Weltkriegs und des Nationalsozialismus gewidmet sind. Im Rahmen des Projekts Essen Remembers – Essen Erinnert Sich sollen die Bilder Teil einer Ausstellung werden.

Collage 1: Stadtgeschichte

mit Bildern von Mats Kruse und Marlene Walter

Ein Brunnen hinter dem Rathaus zeigt auf verschiedenen Würfeln wichtige Ereignisse der Essener Stadtgeschichte. Die Schüler probierten unter anderem die Frosch- und die Vogelperspektive aus, um Bilder aus ungewöhnlichen Blickwinkeln zu machen.

Collage 2: Das unsichtbare Denkmal

mit Bildern von Caroline Lomann, Johanna Preuß und Can Yaprak

Hinter einem Biergarten am Gerlingplatz findet sich bei genauem Hinsehen ein fast schon verstecktes Denkmal, das an die Bücherverbrennung 1933 erinnert. Während auf der einen Seite Gäste unter einem blauen Schirm Platz nehmen können, verraten auf der anderen Seite des Gebüschs nur die Füße des Betrachters, wo sich die Gedenktafel befindet.

Collage 3: Tod im Grünen

mit Bildern von Joel LaFauci und Florian Schega

Auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Graf Beust befindet sich eine Gedenkstätte für russische Zwangsarbeiter, die dort während eines Luftangriffs 1944 verschüttet wurden. Im Frühling dominiert hier das Grün der Büsche und Bäume.

Collage 4: Kein Ort zum Bleiben

mit Bildern von Luise Hamann, Martin Hepp Vigorena Jari Hussels

Mitten in der Innenstadt gibt es schließlich gegenüber einem Parkhaus ein Denkmal, das an das KZ-Außenlager Buchenwald erinnert. Graffiti, Müll, Taubenkot und der Geruch von Urin prägen heute den Ort, an dem während des Zweiten Weltkrieges Zwangsarbeiter gefangen gehalten wurden.

Inwiefern solche Erinnerungsorte Ausdruck unseres Umgangs mit der Vergangenheit sind und inwieweit sie unser Verständnis prägen, das sind Fragen, mit denen sich die Schüler im Anschluss im Rahmen ihrer Projektarbeiten zum Thema “Memories and Commemoration” auseinandergesetzt haben.

 

Stolperstein-Verlegung 2022

Schmerzhafte Erinnerungen

Fröhliche Sechstklässler scharen sich um ihren Klassenlehrer. Es ist das Schuljahr 1932/33, als dieses Foto an der Goetheschule entsteht und wohl niemand ahnt, dass einige aus dieser Gruppe wenige Jahr später deportiert und in Konzentrationslagern ermordet werden würden. Und doch war schon damals spürbar, dass Klassenzimmer keine sicheren Orte mehr waren: Tolerante und weltoffene Lehrer gerieten zunehmend unter Druck, während andere begannen, unverhohlen ihre Verachtung für jüdische Schüler zu zeigen.

An das Schicksal derer, die an unserer Schule keine unbeschwerte Kindheit hatten und deren Leben viel zu früh gewaltsam beendet wurde, haben wir am Donnerstag, dem 19. Mai 2022, erinnert. Acht Stolpersteine wurden als bleibende Mahnmale in den Gehweg vor der Schule eingelassen.

Möglich wurde die Stolperstein-Verlegung vor allem dank der Unterstützung von Frau Birgit Hartings (rechts), Beauftragte für die Stolpersteine des Historischen Vereins für Stadt und Stift Essen e.V., und Frau Dr. Claudia Kauertz (links), Institutsleiterin des Hauses der Essener Geschichte/Stadtarchiv.

Lebendige Erinnerung

In einer Zeit, in der kaum noch Zeitzeugen von ihren Erfahrungen berichten können und erste Stimmen fordern, den Nationalsozialismus aus den Lehrplänen und der kollektiven Erinnerung zu streichen, braucht es Menschen, die die Erinnerung an der Vergangene lebendig halten, um daraus für die Zukunft zu lernen. Wir danken daher allen sehr herzlich, die sich engagiert haben. Dazu gehören vor allem

  • die Schülerinnen und Schüler des Geschichtszusatzkurses der Jgst. 12 von Herrn Herdemerten, die ausführlich über die Schicksale der acht Ermordeten recherchiert und im Vestibül eine Ausstellung erstellt haben

  • die Schülerinnen und Schüler des Grundkurses Kunst der Jahrgangsstufe 11 von Frau Bieniek, die der Frage nachgegangen sind, ob und wie es heute möglich ist, sich künstlerisch mit den Verbrechen der NS-Zeit auseinanderzusetzen. Ihre Bilder sind ebenfalls im Vestibül zu sehen.

  • die Mitglieder des Chores, die das musikalische Rahmenprogramm gestaltet und mit Frau Müller-Notthoff und Frau Wieseler auch ein Lied in Jiddisch einstudiert haben

  • die bescheidenen Helferinnen und Helfer im Hintergrund, die sich zum Beispiel um die Gäste und die Technik gekümmert haben.

Erinnerung, die bleibt: Stolperstein-Verlegung 2024

Unser Erinnerungsprojekt ist mit der Verlegung der ersten Steine aber noch nicht zu Ende. Im nächsten und übernächsten Schuljahr wollen wir Informationen über die Schüler und Lehrer der Goetheschule zusammentragen, die während der NS-Zeit verfolgt wurden und ihr Leben nur durch Flucht retten konnten. Auch ihre traumatischen Erfahrungen durch den Verlust von Heimat, Freunden und Familie soll nicht vergessen werden. Daneben wollen wir uns anschauen, wie in Essen generell an die Opfer des NS-Regimes erinnert wird.

Die Vorbereitungen für die Stolperstein-Verlegung 2024 haben in der Jgst. 9 und 10 bereits begonnen, mit Teilprojekten zu

Never again! Wir werden nicht vergessen – Nie wieder! We will remember.

Essen Remembers: Die Alte Synagoge

Fenster der Alten Synagoge Essen. Foto: Marlene Schwerm, 2022.

Im Rahmen des Projekts Essen Remembers besuchten Schülerinnen und Schüler der Jgst. 10 nicht nur den Alten Jüdischen Friedhof, sondern auch die Alte Synagoge Essen, die heute als Museum und Kulturzentrum dient.

Gruppenbild in der Synagoge von Katrin Lingen, 2022

Der Innenraum der Synagoge war nach dem Krieg vollständig zerstört. Lange Jahre diente das Gebäude als Industriedesign-Museum zur Ausstellung von Maschinen. Erst in den 1980er Jahren wurde die Synagoge nach alten Fotos restauriert und zu einer Begegnungsstätte und einem Ort der Erinnerung an die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, von denen nur wenige der Zwangsdeportation entgingen.

Mit der Handykamera versuchten die Schülerinnen und Schüler, ihre Eindrücke von diesem ungewöhnlichen Ort einzufangen. Angeleitet wurden sie dabei von den Fotografinnen Katrin Lingen (links) und Tina Umlauf.Foto: Felix Buck, 2022

Serie: Das Blau des Himmels – Gott, Glaube, offenbartes Geheimnis

von Alexandra Kupriy und Greta McNeill

Das Erinnerungsprojekt wird im nächsten Schuljahr fortgesetzt.